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„Ein Verteidiger, der das Verfahren gegen seinen Mandanten als Schauprozess bezeichnet. Eine Staatsanwaltschaft, die angesichts des Verhaltens der Strafkammer um Fassung ringt. Ein Gericht, das die Kritik an seiner Arbeit nicht versteht. Hubert Z., ein hochbetagter Angeklagter, dem wegen seiner Rolle in der NS-Zeit der Prozess gemacht werden soll. Und nun Nebenkläger, die drei Berufsrichtern Rechtsbeugung vorwerfen und deshalb gegen sie Anzeige erstattet haben: Was sich unter dem Aktenzeichen 60 Ks 1/15 am Landgericht Neubrandenburg abspielt, ist längst kein gewöhnlicher Strafprozess mehr.“

Vollständiger Bericht auf SPIEGEL ONLINE zum Verfahren vor dem LG Neubrandenburg von Benjamin Schulz, 10.04.2017

„Dass Staatsanwälte Richter ablehnen, kommt äußerst selten vor. In Verfahren, die NS-Verbrechen behandeln, ist es noch nie passiert; nicht einmal in den 50er- und 60er-Jahren, als die Justiz wenig Neigung zeigte, sich mit der Ahndung des Massenmorde an den Juden zu beschäftigen.“

Zum vollständigen Artikel von Per Hinrichs, DIE WELT, 10.04.2017

„The judge in one of the last Auschwitz trials is being investigated for perverting the course of justice. Klaus Kabisch is accused of delaying the trial of Hubert Zafke, a former medic at the Nazi death camp.“

Ben Knight, DW, 10.04.2017

SPIEGEL ONLINE: Herr Walther, wie hat Ihr Mandant darauf reagiert, dass der Auschwitz-Prozess gegen den früheren SS-Sanitäter Hubert Z. geplatzt ist?

Walther: Er ist entsetzt. Sein Vater wurde vor seinen Augen in einem Nebenlager des KZ Dachau erschlagen. Seine Mutter schickten die Deutschen in Auschwitz ins Gas, während sie ihn und seinen Bruder für Sklavenarbeit auswählten. Dieser Mann hat so viel Fürchterliches erlebt, dass er jetzt zwar keine Wut auf das Gericht spürt – aber grenzenlose Enttäuschung.

Bericht und komplettes Interview mit Thomas Walther auf SPIEGEL ONLINE zur Verfahrensaussetzung am LG Neubrandenburg von Peter Maxwill, SPIEGEL ONLINE 06.10.2016

„Wir haben heute einen Angeklagten erlebt der sehr orientiert war, der gesagt hat: „was habe ich eigentlich mit diesen Befangenheitsanträgen zu tun? Das interessiert mich nicht.“ (…) Er macht den Eindruck eines sehr situationsorientierten (…), verhandlungsfähigen Angeklagten.“ – Cornelius Nestler, nach dem ersten Verhandlungstag vor dem LG Neubrandenburg

Siehe auch zum Prozessauftakt Per Hinrichs, Die WELT 13.09.2016

»Das war am Montag ein Schmierentheater«, sagt Christoph Heubner, Vizepräsident des Internationalen Auschwitz-Komitees. »Die Verhandlungsführung des Richters ist genauso merkwürdig wie die Einlassungen des Verteidigers Peter-Michael Diestel. Richter Kabisch zeigt ein schnodderiges Desinteresse an dem Verfahren und tut alles, um diesen Prozess zu verhindern. Das zeugt von einer ungeheuren Respektlosigkeit gegenüber den Opfern.«

Stefan Laurin, Jüdische Allgemeine 03.03.2016

Den vollständigen Artikel finden Sie hier.

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Nordkurier, Mittwoch 02.03.2016

NDR Zafke

Zum Verfahrensbeginn im Verfahren gegen Hubert Zafke, Nordmagazin (NDR), 28.2.2016

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Nordkurier, Freitag 29.01.2016

Siehe auch ferner auch die Beiträge der SZ und des NDR.

An- und Nebenkläger fühlen sich durch das Gericht in ihren Beteiligungsrechten massiv eingeschränkt. „Das Gericht will einfach nicht“, fasst es der Juraprofessor Cornelius Nestler zusammen (…). Schon im Juni 2015 hatte das Landgericht entschieden, das Verfahren gegen Z. nicht zu eröffnen, nachdem es ihn für verhandlungsunfähig befunden hatte.

Lisa Kampf, SZ-Online